Ich möchte sooooo gern eine Katze, Mama!

Hast Du diesen Satz vielleicht schon einmal selbst gehört? Und nicht nur Kinder, auch wir Erwachsenen können auf diese Idee kommen, wenn wir vielleicht im Urlaub kleine Babykatzen gesehen haben, die doch wirklich allzu niedlich sind. Vielleicht gelangen wir auch einmal an den Punkt im Leben, wo wir denken, dass ein Leben mit Katzen doch wunderbar wäre. Vielleicht fühlen wir uns gerade sehr allein und wünschen uns Gesellschaft? Vielleicht haben wir von einem „Notfellchen“ gehört und möchten helfen? Es gibt unzählige Gründe dafür, eine Katze bei uns aufzunehmen.

Ich bin mit Kaninchen aufgewachsen und als ich ein Teenager war, zog die erste Katze bei meinen Eltern ein. Irgendwann bin ich ausgezogen und der Wunsch, mein Zuhause mit einem Tier zu teilen, war schon immer da. Mein Mann und ich haben seinerzeit entschieden, dass wir eine erwachsene Katze bei uns aufnehmen, weil wir ja beide gearbeitet haben und keine Zeit hatten für kleine Kätzchen. Räusper, hüstel… Dieser Argumentation würde ich heute so nicht mehr folgen, aber auch ich habe irgendwann mal angefangen und unsere Alissa zog bei uns ein, lange bevor ich mich auf meinen „Katzenweg“ begeben habe…

Aber schon damals haben wir uns nicht aus einer Laune heraus für ein Tier entschieden, und das sollte man auch wirklich niemals tun, egal, ob Hund, Katze, Kaninchen & Co. Sein Leben mit Tieren teilen bedeutet eine große Verantwortung und im Fall von Katzen sprechen wir da durchaus über mehr als 15 Jahre. Von daher will diese Entscheidung gut überlegt sein und ich möchte Dir in meinem Blogartikel dazu ein paar Anregungen geben. Wenn Du Dein Leben bereits mit Katzen teilst, hast Du Dir diese Gedanken vielleicht auch schon gemacht.

Wie oft ist jemand zu Hause?

Katzen können gut eine gewisse Zeit für sich sein, also ohne uns Menschen. Sie brauchen sogar ungestörte Zeit für ihr Wohlbefinden. Das heißt aber nicht, dass wir sie getrost 10 Stunden täglich allein lassen können. Hast Du einen Job, der genau das von Dir fordert oder musst bist Du immer mal wieder auf Dienstreise und dadurch öfter weg, wirst Du einer Katze kaum gerecht werden können, zumindest, wenn Du allein lebst.

In einer Familie ist es in der Regel einfacher, Abwesenheitszeiten zu „managen“. Vielleicht arbeitest Du in Teilzeit, vielleicht machst Du Home-Office oder die Kinder kommen mittags aus der Schule usw. Dann kann die Katze schlafen, wenn sie allein ist und freut sich, wenn jemand nach Hause kommt.

Wichtig finde ich, dass ALLE Familienmitglieder mit einem kätzischen Neuzugang einverstanden sind. Bei Missstimmung ist niemandem geholfen und meist zieht die Samtpfote am Ende den Kürzeren… 

TIPP: Bevor die Entscheidung für eine Katze (oder auch ein anderes Haustier) getroffen wird, würde ich abklären, ob es Anzeichen für eine mögliche Katzenhaarallergie gibt. Nichts ist schlimmer, als wenn eine Samtpfote einzieht und sich später herausstellt, dass bei einem Familienmitglied eine Allergie vorliegt!

Welche Hobbies hast du?

Vielleicht hast Du einen Job, der es Dir ermöglichen würde, eine Katze aufzunehmen, weil Du keine 10 Stunden täglich weg bist – aber nach der Arbeit gehst Du gern 3 x die Woche ins Fitness-Studio oder triffst Dich öfter mit Freunden oder bist einfach gern unterwegs? Das sei Dir von Herzen gegönnt, aber dann würde Deine Katze unter Umständen ein sehr einsames Leben führen und das willst Du sicherlich nicht, stimmt’s? Das gilt übrigens auch, wenn Du überlegst, Dir zwei Katzen nach Hause zu holen.

Das heißt nämlich nicht, dass Du sie bedenkenlos sich selbst überlassen kannst, weil „sie ja einander haben und zusammen spielen können“. Ja, es ist schön, wenn eine Katze einen Artgenossen hat und die beiden sich gut verstehen, ABER: das ersetzt nicht die Beschäftigung mit uns Menschen! Das ist ganz wichtig zu wissen, denn den o. g. Satz höre ich leider immer noch viel zu oft. Auch die Geschichte: „Ich habe keine Zeit für einen Hund, daher hole ich mir eine Katze“ ist immer noch verbreitet und sorgt für viele traurige Katzenleben. Klar, Du musst mit Deiner Katze nicht Gassi gehen, aber sie braucht um so mehr „Indoor“-Beschäftigung und genauso viel von Deiner Zeit.

Wir Menschen entscheiden, dass unsere Katzen in einem bestimmten Umfeld mit uns leben und viele Katzen haben nicht die Möglichkeit des Freigangs. Das heißt, der Lebensraum ist, verglichen mit Katzen, die draußen leben, extrem klein und wir dürfen uns einiges einfallen lassen, um unseren Katzen trotzdem ein glückliches und katzengerechtes Leben zu bieten. Genau dafür ist unsere Anwesenheit erforderlich. Wir kümmern uns um die Katzentoiletten, um Füttern, um Spielen, um Schmusen, wir schauen darauf, dass es unseren kätzischen Begleitern gut geht. Und das geht schwerlich, wenn wir kaum zu Hause sind…

Wie und wo lebst du?

Vielleicht findest Du die Frage etwas merkwürdig, aber Du wirst gleich verstehen, warum das nicht unwichtig ist. Lebst Du mitten in einer Großstadt, wird es kaum möglich sein, Deiner Katze Freigang zu ermöglichen, weil evtl. vor Deiner Tür direkt eine mehrspurige Straße vorbeiführt und es viel zu gefährlich wäre. Hat Deine Wohnung einen schönen Balkon und Du suchst Dir die passende Katze aus, kann das trotzdem wunderbar funktionieren. Idealerweise ist Deine Wohnung auch groß genug, dass Du Deiner Katze ein schönes Leben bieten kannst. Und natürlich brauchst Du Platz für Katzentoiletten, Futterplätze, Kratzgelegenheiten und verschiedene Aussichts-, Beobachtungs- und Schlafplätze. Was uns direkt zum nächsten Punkt führt.

TIPP: Wenn Du zur Miete wohnst, erkundige Dich vorab, ob Katzen erwünscht sind (auch bei Deinen Nachbarn) und ob Du Deinen Balkon vernetzen darfst. Dies ist mittlerweile auch mit Systemen möglich, bei denen das Bohren ins Mauerwerk nicht erforderlich ist!

Bist du bereit, deine Wohnung zu verändern?

Waaaaas? Meine Wohnung umgestalten???? Ja, das fängt schon damit an, dass Du z. B. die Katzentoiletten nicht irgendwo in die hinterste Ecke verbannen kannst. Sie sollte groß und offen sein und nicht in einem Schrank versteckt, sondern für Deine Katze gut zugänglich.

Der Kratzbaum darf gern in Deinem Haupt-Wohnraum stehen mit verschiedenen Plätzen, die auch die Möglichkeit bieten, das Leben draußen zu beobachten. Du brauchst mehrere Kratzgelegenheiten in verschiedenen Räumen. Im Idealfall kannst Du Deiner Katze an den Wänden einen schönen „Catwalk“ bieten, d. h., vielleicht muss das eine oder andere Bild weichen. Die Fensterbänke darfst Du auch freiräumen, da sitzen Katzen nämlich in der Regel sehr gern 😉.

Vielleicht musst Du Dich auch von der einen oder anderen Lieblingspflanze trennen, da sie giftig für Katzen ist – mach‘ Dich diesbezüglich im Vorwege lieber schlau und biete Deiner Samtpfote alternativ Katzengras an.

Auch an weitere Gefahrenquellen wie Stromkabel, Kippfenster, Balkon, Reinigungsmittel usw. solltest Du denken und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Aber keine Sorge, eine Wohnung katzengerecht einzurichten heißt nicht, sie zu verunstalten 😉. Es gibt auf dem Markt so viele tolle Katzenmöbel, dass für jeden Einrichtungsstil etwas dabei ist.

Kannst du dir eine Katze finanziell leisten?

Ich weiß, das ist ein heikles Thema – was hat unsere Liebe zu Katzen mit Geld zu tun? Aber letztlich wollen wir unsere Samtpfoten doch gut versorgen, richtig?. Daher solltest Du Dir meines Erachtens diese Frage stellen und ganz ehrlich beantworten. Eine Katze benötigt katzengerechtes Futter, Katzentoiletten, regelmäßig neue Streu, einen Kratzbaum, weitere Kratzgelegenheiten, Spielzeug etc. Und dann sind da noch die Tierarztkosten oder die Kosten für eine andere Behandlung. Natürlich wünschen wir uns, dass unsere Katze immer gesund ist. Aber wir wissen es nicht. Chronische Erkrankungen können regelmäßige Behandlungen und/oder Medikamente erforderlich machen, Unfälle können in der Tierklinik enden.

Aber auch, wenn das alles nicht passiert, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (1 – 2 x jährlich) wichtig, da unsere Katzen Schmerzen erst dann zeigen, wenn schon so einiges im Argen liegt…

Ein weiterer Kostenfaktor kann auch ein Catsitter oder die Unterbringung in einem Katzenhotel sein, wenn man selbst verreisen möchte oder krankheitsbedingt für eine Zeit nicht zu Hause sein kann.

Ich finde es wichtig und fair den Samtpfoten gegenüber, in all diesen Punkten ganz ehrlich mit sich selbst zu sein. Und wenn gerade jetzt kein Platz in Deinem Leben für ein eigenes Tier ist, gibt es auch die Möglichkeit, über Tierheime in Kontakt mit Vierbeinern zu kommen, z. B. als Gassigeher oder Katzenstreichler. So muss man auf den Kontakt mit Tieren nicht verzichten und wer weiß, Leben verändert sich und irgendwann ist vielleicht der Zeitpunkt da, wo bei Dir die erste Katze einzieht. Oder auch zwei 😉…

 

Dann wird es darum gehen, die für Dich die passende(n) Katze(n) zu finden. Zu dem Thema zu wird es demnächst einen Blogbeitrag geben.

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